Darf man zum neuen Amt gratulieren, oder sind Sie angesichts der Aufgabe, die Sie erwartet, eher zu bedauern?
Hambach: Ich freue mich auf die Aufgabe, man kann also gratulieren. Wir peilen zwar den Klassenerhalt in der Landesliga nicht mehr an, so realistisch muss man sein, aber wir wollen jetzt eine möglichst gute Basis für die kommende Bezirksliga-Saison legen.
Aber man kann doch auch nicht eine komplette Rückrunde ohne ein Erfolgsziel spielen, oder?
Hambach: Natürlich wollen wir punkten und auch Spiele gewinnen. Aber jetzt zu sagen, wir wollen mindestens zehn Punkte holen, wäre auch ein komisches Saisonziel, deshalb lassen wir das auch. Wir müssen den Spagat schaffen, in der noch laufenden Saison Erfolge einzufahren und gleichzeitig eine gute Mannschaft mit jüngeren Spielern für die kommende Saison zu formen.
Wird es denn einen großen personellen Umbruch bei Alemannia Mariadorf geben?
Hambach: Davon gehe ich nicht aus. Mouhcine Mimi und Fitim Kaciku haben uns in der Winterpause verlassen, dafür ist Francesco Alberga vom JSV Baesweiler zu uns gestoßen. Drei, vier Spieler sind mir namentlich bekannt, aber ich kann heute noch nicht definitiv sagen, wer geht, wer bleibt, mit wem wir planen. Aber ich gehe nicht von einem großen Umbruch nach dem Ende der Saison aus.
Das war auch vor der aktuellen Saison nicht so, dort konnte Mariadorf noch mithalten, in dieser Saison spielt die Mannschaft, nun ja, in einer eigenen Liga. Wie kann man sich das als Außenstehender erklären?
Hambach: Ich habe mir die Resultate aus der Hinrunde natürlich genau angeschaut. Unter den Niederlagen waren einige sehr knappe Spiele . . .
Aber auch einige Klatschen...
Hambach: ...und einige Klatschen, richtig. Aber auch Begegnungen, in denen Mariadorf bis kurz vor dem Schlusspfiff hoch geführt hat. . .
Und dann doch noch verloren hat. Das war auch der Anlass für den damaligen Trainer Manuel Ortiz-Gonzalez, sein Amt zur Verfügung zu stellen.
Hambach: Richtig, das Spiel gegen Glesch-Paffendorf. Aber irgendwann wird so etwas auch zum Selbstläufer. Man verliert Spiele, die man eigentlich nicht verlieren darf, man kommt in eine Spirale hinein, die schwer zu durchbrechen ist.
Wo wir gerade über dieses Thema reden: Kommt Ihnen das nicht bekannt vor? Westwacht Aachen ist nach dem Landesliga-Abstieg auch durchgereicht worden und musste seine Senioren-Mannschaften schließlich vom Spielbetrieb abmelden.
Hambach: Wir erwarten in Mariadorf nicht, dass so etwas passiert und haben natürlich auch andere Ziele. Bei der Westwacht ist allerdings auch zwischendurch fast die komplette Mannschaft ausgetauscht worden.
Wie werden Sie als neuer Trainer vorgehen, wenn Sie vor der Mannschaft stehen?
Hambach: Wichtig ist zunächst, die Spieler kennenzulernen und daran zu arbeiten, dass sie meinen Stil verkörpern. Dann stellen sich die Punkte irgendwann von allein ein. Jetzt nehmen wir am Ende der Woche erst einmal am Sparkassen-Hallencup teil. Haben wir Erfolg, kann das schon Kräfte freisetzen.